Hotze über Aufwandsentschädigungen: "Angemessen und richtig"

Seit 1979 arbeitet Wolfgang Hotze in verschieden Funktionen für die Volkswagen AG. Von 2001 an war er 17 Jahre lang Geschäftsführer des Bundesligisten VfL Wolfsburg, seit 2018 sitzt er im Aufsichtsrat. Seit September 2019 hat der studierte Wirtschaftswissenschafter ein weiteres Amt inne: als Vorsitzender des Vergütungs- und Beratungsausschusses des DFB. Dieses Gremium hat nun seine Ergebnisse präsentiert und die Höhe der Aufwandsentschädigungen für die Mitglieder des DFB-Präsidiums festgelegt. Im DFB.de-Interview spricht Wolfgang Hotze über die Herangehensweise, angemessene und gerechte Aufwandsentschädigungen für die Spitze des DFB zu finden.

DFB.de: Herr Hotze, Sie befinden sich im Ruhestand, warum opfern Sie Teile Ihrer Zeit für Ihre Aufgabe im Vergütungs- und Beratungsausschusses des DFB? 

Wolfgang Hotze: Das hat viel mit der Person Fritz Keller zu tun. Ich schätze ihn sehr, halte ihn für eine sehr gute Besetzung im Amt des DFB-Präsidenten. Ich weiß, wie integer er ist, ich weiß, dass es ihm nicht ums Geld, sondern nur um die Sache geht. Als die Frage an mich herangetragen wurde, musste ich nicht lange überlegen und habe schnell zugesagt.

DFB.de: Wie geht man die Aufgabe an, eine angemessene Aufwandsentschädigung für die Arbeit der Mitglieder des DFB-Präsidiums zu ermitteln?

Hotze: Zunächst haben sich die Ausschussmitglieder getroffen und genau diese Frage erörtert. Ich will hier betonen, dass die Zusammenarbeit im Ausschuss von Anfang an sehr vertrauensvoll war, wir hatten und haben ein großartiges Miteinander, unser Wissen und unsere Fähigkeiten haben sich optimal ergänzt. Dabei wurden wir unterstützt vom DFB und von einer Beratungsgesellschaft. Wir haben uns dann nach und nach in die verschiedenen Themen eingearbeitet. Es ging ja darum, dass wir für eine Vielzahl von Personen teilweise auch unterschiedliche Regelungen finden mussten. Dabei waren verschiedene Faktoren zu berücksichtigen und die daraus folgenden Festlegungen zu treffen.

DFB.de: Eine der schwierigen Aufgaben bestand darin, zwischen Haupt-, Ehren- und Nebenamt zu unterscheiden. Wie sind Sie vorgegangen bei der Unterscheidung in diese Kategorien?

Hotze: Diese Aufgabe war dem Ausschuss ursprünglich zugedacht, das stimmt. Im Vorfeld des DFB-Bundestags 2019 wurde dieses Thema ja auch intensiv diskutiert. Wir sind aber nach reiflicher Überlegung und vielen, auch kontroversen, Diskussionen zum Ergebnis gekommen, dass wir diese Entscheidung nicht treffen sollten. Das hat den Hintergrund, dass sich der DFB in verschiedenen Statusfeststellungsverfahren mit der deutschen Rentenversicherung befindet und der Ausgang dieser Verfahren natürlich eine Kostenkomponente für den DFB beinhaltet. Als Ausschuss wollten und können wir diesen Feststellungsverfahren daher in keiner Weise vorgreifen. Daher bleibt es zunächst beim unveränderten Status, nämlich dem eines Wahlamts gegen Aufwandsentschädigung. 

DFB.de: Welche Parameter haben Sie für die Festlegung der Höhe der Aufwandsentschädigungen herangezogen?

Hotze: Wir haben verschiedene Informationen eingeholt, verschiedene Gutachten ausgewertet. Eine Aufwandsentschädigung, in der Höhe wie sie der Präsident erhält, muss sich natürlich rechtfertigen lassen. Wir haben uns umgeschaut, zum Beispiel in M und S DAX Unternehmen, bei anderen Verbänden, beim ADAC, natürlich auch im Fußball, wo jeder weiß, in welchen Dimensionen die Einkünfte gerade im Top-Management liegen können. Doch das genau war nicht unser Maßstab, obwohl der DFB-Präsident vom Anforderungsprofil her ein Top-Manager ist. Wir haben uns dennoch an anderen Kategorien orientiert, zum Beispiel auch an der des Präsidenten des Bundesverbandes der Deutschen Industrie, wobei der DFB-Präsident noch mal unter einer wesentlich größeren öffentlichen Beobachtung steht. Der Fußball hat eine unglaubliche Wucht, ihm kommt eine enorme gesellschaftliche Rolle zu. Die Rolle des DFB-Präsidenten lässt sich nur ganz schwer vergleichen. Das hat viel mit der Größe des DFB zu tun, mit seiner gesellschaftlichen Relevanz, mit seiner öffentlichen Wahrnehmung.

DFB.de: Nur um Ihre Arbeits- und Herangehensweise zu verstehen: Bei aller Schwierigkeit haben Sie also versucht, Vergleichsgrößen zu finden. Was im Prinzip kaum möglich erscheint. Woran hat sich der Ausschuss sonst noch orientiert?

Hotze: Die Arbeit der Mitglieder des Präsidialausschusses lässt sich zwar nicht eins-zu-eins vergleichen mit dem Vorstand einer mittelständischen Kapitalgesellschaft, es gibt aber Parallelen. Wir haben uns also auch dort umgeschaut. Wenn wir uns allein an den Summen, die dort üblich sind, orientiert hätten, wären die Entschädigung erheblich höher ausgefallen. Für den DFB waren aber Besonderheiten zu berücksichtigen, allen voran seine Gemeinnützigkeit und die Vorbildfunktion im Fußball und darüber hinaus. 

DFB.de: Die Summen bewegen sich deutlich unter dem, was in Führungspositionen bei Profivereinen gezahlt wird. Sehen Sie da keine Diskrepanz?

Hotze: Wie viele Bundesliga-Vereine, ist der DFB ein mittelständisches Unternehmen. Dies zum Maßstab genommen, hätte man auch über Aufwandsentschädigungen in Höhe von 500.000 und mehr diskutieren können. Für uns kam das aber nicht infrage, das wäre völlig unangemessen. Dabei spielt auch die kommende Struktur des DFB eine große Rolle, in der alle wirtschaftlichen Aktivitäten in die DFB-GmbH ausgelagert werden. Für die Aktivitäten dieser GmbH ist der Präsidialausschuss zukünftig nicht mehr operativ verantwortlich. Vorstands-Aufgaben hat der Präsidialausschuss dann nur noch hinsichtlich der Führung des gemeinnützigen Teils des DFB. 

DFB.de: Die Mitglieder des Präsidialausschusses können neben der Aufwandsentschädigung keinen Verdienstausfall geltend machen. Warum diese Einschränkung?

Hotze: Wir glauben, dass die Beträge so bemessen sind, dass für Verdienstausfall kein Raum mehr bleibt. Früher war die pauschalierte Aufwandsentschädigung so gering, dass die Mitglieder des Präsidialausschusses in ihren ausgeübten Berufen zum Teil erheblich mehr verdienten. Diese Ausfälle galt es, soweit sie auf die Tätigkeit für den DFB zurückzuführen waren, auszugleichen. Mit den Summen, die wir nun gefunden haben, besteht dieses Erfordernis – zumindest für die Mitglieder des Präsidialausschusses - nicht mehr. Oder anders ausgedrückt: Der Ausschuss sieht mit den jetzt gefundenen Aufwandsentschädigungen Verdienstausfallentschädigungen für Mitglieder des Präsidialausschusses als pauschal abgegolten.

DFB.de: 14 Jahre lang gab keine Änderung bei der Aufwandsentschädigung für die Präsidiumsmitglieder. Hat Sie das gewundert?

Hotze: Wir haben es zur Kenntnis genommen. Der gesamte Komplex war früher einfach anders aufgestellt. Auch vor dem Hintergrund, dass der DFB-Präsident regelmäßig Mitglied in den internationalen Gremien von UEFA und FIFA war. Die Aufwandsentschädigung durch den DFB hat dann beim Blick auf seine Einkünfte nur noch eine untergeordnete Rolle gespielt.

DFB.de: Das ist nun anders. Der Ausschuss hat eine Deckelung eingeführt für die Präsidiumsmitglieder, die Gelder für ihre Arbeit in internationalen Gremien erhalten.

Hotze: Ja. Wir halten dies für erforderlich und plausibel. Wir wollten ausschließen, dass der finanzielle Anreiz das primäre Kriterium für die Arbeit in den internationalen Gremien ist. Der Deckel liegt bei der Höhe der Aufwandsentschädigung für den DFB-Präsidenten. Würde er zum Beispiel Mitglied in einem Gremium von FIFA und UEFA, würde die Anrechnung vom ersten Euro an greifen.

DFB.de: Die Luxus-Debatte ist im Fußball allgegenwärtig, exorbitante Gehälter, teure Autos. Hatte dies Einfluss darauf, welche Aufwandsentschädigung der Ausschuss für angemessen hält?

Hotze: Nein. Wir haben die Summen nicht mit Blick darauf festgelegt, wie die öffentliche Resonanz ausfallen wird. Wir haben das gemacht, was wir für angemessen und richtig halten.

DFB.de: Es gibt eine nicht unerhebliche Differenzierung zwischen den Mitgliedern des Präsidialausschusses und den übrigen Präsidiumsmitgliedern. Warum diese Abstufung?

Hotze: Eine nicht unerhebliche Rolle spielt dabei das Haftungsrisiko, das die Mitglieder des Präsidialausschusses als BGB-Vorstand des DFB haben. Außerdem ist der Ausschuss davon ausgegangen, dass Arbeitsumfang und Verantwortung bei den operativ tätigen Mitliedern des Präsidialausschusses doch höher sind als im Rest des Präsidiums, allerdings ohne das bei den Mitgliedern des Präsidiums im Einzelnen überprüft zu haben.

DFB.de: Die Vertreter der Liga im Präsidialausschuss erhalten weniger Entschädigung als DFB-Vertreter. Welchen Hintergrund hat dies?

Hotze: Die Vertreter der Liga sind in den Ausschuss entsandt, in den operativen Organismus des DFB sind sie in der Form nicht eingebunden. Schatzmeister, Präsident und 1. Vizepräsident Amateure sind einfach viel stärker belastet als die Liga-Vertreter, insofern ist es hier klar gerechtfertigt, auf unterschiedliche Summen zu kommen.

DFB.de: Die Ergebnisse sind nun gefunden und präsentiert. Löst sich damit der Beratungs- und Vergütungsausschuss wieder auf?

Hotze: Wir sind bis zum Ende der Legislaturperiode gewählt und werden unsere Aufgaben selbstverständlich weiter wahrnehmen. Aber die Intensität wird sinken, die Häufigkeit der Sitzungen abnehmen.

[sl]

Seit 1979 arbeitet Wolfgang Hotze in verschieden Funktionen für die Volkswagen AG. Von 2001 an war er 17 Jahre lang Geschäftsführer des Bundesligisten VfL Wolfsburg, seit 2018 sitzt er im Aufsichtsrat. Seit September 2019 hat der studierte Wirtschaftswissenschafter ein weiteres Amt inne: als Vorsitzender des Vergütungs- und Beratungsausschusses des DFB. Dieses Gremium hat nun seine Ergebnisse präsentiert und die Höhe der Aufwandsentschädigungen für die Mitglieder des DFB-Präsidiums festgelegt. Im DFB.de-Interview spricht Wolfgang Hotze über die Herangehensweise, angemessene und gerechte Aufwandsentschädigungen für die Spitze des DFB zu finden.

DFB.de: Herr Hotze, Sie befinden sich im Ruhestand, warum opfern Sie Teile Ihrer Zeit für Ihre Aufgabe im Vergütungs- und Beratungsausschusses des DFB? 

Wolfgang Hotze: Das hat viel mit der Person Fritz Keller zu tun. Ich schätze ihn sehr, halte ihn für eine sehr gute Besetzung im Amt des DFB-Präsidenten. Ich weiß, wie integer er ist, ich weiß, dass es ihm nicht ums Geld, sondern nur um die Sache geht. Als die Frage an mich herangetragen wurde, musste ich nicht lange überlegen und habe schnell zugesagt.

DFB.de: Wie geht man die Aufgabe an, eine angemessene Aufwandsentschädigung für die Arbeit der Mitglieder des DFB-Präsidiums zu ermitteln?

Hotze: Zunächst haben sich die Ausschussmitglieder getroffen und genau diese Frage erörtert. Ich will hier betonen, dass die Zusammenarbeit im Ausschuss von Anfang an sehr vertrauensvoll war, wir hatten und haben ein großartiges Miteinander, unser Wissen und unsere Fähigkeiten haben sich optimal ergänzt. Dabei wurden wir unterstützt vom DFB und von einer Beratungsgesellschaft. Wir haben uns dann nach und nach in die verschiedenen Themen eingearbeitet. Es ging ja darum, dass wir für eine Vielzahl von Personen teilweise auch unterschiedliche Regelungen finden mussten. Dabei waren verschiedene Faktoren zu berücksichtigen und die daraus folgenden Festlegungen zu treffen.

DFB.de: Eine der schwierigen Aufgaben bestand darin, zwischen Haupt-, Ehren- und Nebenamt zu unterscheiden. Wie sind Sie vorgegangen bei der Unterscheidung in diese Kategorien?

Hotze: Diese Aufgabe war dem Ausschuss ursprünglich zugedacht, das stimmt. Im Vorfeld des DFB-Bundestags 2019 wurde dieses Thema ja auch intensiv diskutiert. Wir sind aber nach reiflicher Überlegung und vielen, auch kontroversen, Diskussionen zum Ergebnis gekommen, dass wir diese Entscheidung nicht treffen sollten. Das hat den Hintergrund, dass sich der DFB in verschiedenen Statusfeststellungsverfahren mit der deutschen Rentenversicherung befindet und der Ausgang dieser Verfahren natürlich eine Kostenkomponente für den DFB beinhaltet. Als Ausschuss wollten und können wir diesen Feststellungsverfahren daher in keiner Weise vorgreifen. Daher bleibt es zunächst beim unveränderten Status, nämlich dem eines Wahlamts gegen Aufwandsentschädigung. 

DFB.de: Welche Parameter haben Sie für die Festlegung der Höhe der Aufwandsentschädigungen herangezogen?

Hotze: Wir haben verschiedene Informationen eingeholt, verschiedene Gutachten ausgewertet. Eine Aufwandsentschädigung, in der Höhe wie sie der Präsident erhält, muss sich natürlich rechtfertigen lassen. Wir haben uns umgeschaut, zum Beispiel in M und S DAX Unternehmen, bei anderen Verbänden, beim ADAC, natürlich auch im Fußball, wo jeder weiß, in welchen Dimensionen die Einkünfte gerade im Top-Management liegen können. Doch das genau war nicht unser Maßstab, obwohl der DFB-Präsident vom Anforderungsprofil her ein Top-Manager ist. Wir haben uns dennoch an anderen Kategorien orientiert, zum Beispiel auch an der des Präsidenten des Bundesverbandes der Deutschen Industrie, wobei der DFB-Präsident noch mal unter einer wesentlich größeren öffentlichen Beobachtung steht. Der Fußball hat eine unglaubliche Wucht, ihm kommt eine enorme gesellschaftliche Rolle zu. Die Rolle des DFB-Präsidenten lässt sich nur ganz schwer vergleichen. Das hat viel mit der Größe des DFB zu tun, mit seiner gesellschaftlichen Relevanz, mit seiner öffentlichen Wahrnehmung.

DFB.de: Nur um Ihre Arbeits- und Herangehensweise zu verstehen: Bei aller Schwierigkeit haben Sie also versucht, Vergleichsgrößen zu finden. Was im Prinzip kaum möglich erscheint. Woran hat sich der Ausschuss sonst noch orientiert?

Hotze: Die Arbeit der Mitglieder des Präsidialausschusses lässt sich zwar nicht eins-zu-eins vergleichen mit dem Vorstand einer mittelständischen Kapitalgesellschaft, es gibt aber Parallelen. Wir haben uns also auch dort umgeschaut. Wenn wir uns allein an den Summen, die dort üblich sind, orientiert hätten, wären die Entschädigung erheblich höher ausgefallen. Für den DFB waren aber Besonderheiten zu berücksichtigen, allen voran seine Gemeinnützigkeit und die Vorbildfunktion im Fußball und darüber hinaus. 

DFB.de: Die Summen bewegen sich deutlich unter dem, was in Führungspositionen bei Profivereinen gezahlt wird. Sehen Sie da keine Diskrepanz?

Hotze: Wie viele Bundesliga-Vereine, ist der DFB ein mittelständisches Unternehmen. Dies zum Maßstab genommen, hätte man auch über Aufwandsentschädigungen in Höhe von 500.000 und mehr diskutieren können. Für uns kam das aber nicht infrage, das wäre völlig unangemessen. Dabei spielt auch die kommende Struktur des DFB eine große Rolle, in der alle wirtschaftlichen Aktivitäten in die DFB-GmbH ausgelagert werden. Für die Aktivitäten dieser GmbH ist der Präsidialausschuss zukünftig nicht mehr operativ verantwortlich. Vorstands-Aufgaben hat der Präsidialausschuss dann nur noch hinsichtlich der Führung des gemeinnützigen Teils des DFB. 

DFB.de: Die Mitglieder des Präsidialausschusses können neben der Aufwandsentschädigung keinen Verdienstausfall geltend machen. Warum diese Einschränkung?

Hotze: Wir glauben, dass die Beträge so bemessen sind, dass für Verdienstausfall kein Raum mehr bleibt. Früher war die pauschalierte Aufwandsentschädigung so gering, dass die Mitglieder des Präsidialausschusses in ihren ausgeübten Berufen zum Teil erheblich mehr verdienten. Diese Ausfälle galt es, soweit sie auf die Tätigkeit für den DFB zurückzuführen waren, auszugleichen. Mit den Summen, die wir nun gefunden haben, besteht dieses Erfordernis – zumindest für die Mitglieder des Präsidialausschusses - nicht mehr. Oder anders ausgedrückt: Der Ausschuss sieht mit den jetzt gefundenen Aufwandsentschädigungen Verdienstausfallentschädigungen für Mitglieder des Präsidialausschusses als pauschal abgegolten.

DFB.de: 14 Jahre lang gab keine Änderung bei der Aufwandsentschädigung für die Präsidiumsmitglieder. Hat Sie das gewundert?

Hotze: Wir haben es zur Kenntnis genommen. Der gesamte Komplex war früher einfach anders aufgestellt. Auch vor dem Hintergrund, dass der DFB-Präsident regelmäßig Mitglied in den internationalen Gremien von UEFA und FIFA war. Die Aufwandsentschädigung durch den DFB hat dann beim Blick auf seine Einkünfte nur noch eine untergeordnete Rolle gespielt.

DFB.de: Das ist nun anders. Der Ausschuss hat eine Deckelung eingeführt für die Präsidiumsmitglieder, die Gelder für ihre Arbeit in internationalen Gremien erhalten.

Hotze: Ja. Wir halten dies für erforderlich und plausibel. Wir wollten ausschließen, dass der finanzielle Anreiz das primäre Kriterium für die Arbeit in den internationalen Gremien ist. Der Deckel liegt bei der Höhe der Aufwandsentschädigung für den DFB-Präsidenten. Würde er zum Beispiel Mitglied in einem Gremium von FIFA und UEFA, würde die Anrechnung vom ersten Euro an greifen.

DFB.de: Die Luxus-Debatte ist im Fußball allgegenwärtig, exorbitante Gehälter, teure Autos. Hatte dies Einfluss darauf, welche Aufwandsentschädigung der Ausschuss für angemessen hält?

Hotze: Nein. Wir haben die Summen nicht mit Blick darauf festgelegt, wie die öffentliche Resonanz ausfallen wird. Wir haben das gemacht, was wir für angemessen und richtig halten.

DFB.de: Es gibt eine nicht unerhebliche Differenzierung zwischen den Mitgliedern des Präsidialausschusses und den übrigen Präsidiumsmitgliedern. Warum diese Abstufung?

Hotze: Eine nicht unerhebliche Rolle spielt dabei das Haftungsrisiko, das die Mitglieder des Präsidialausschusses als BGB-Vorstand des DFB haben. Außerdem ist der Ausschuss davon ausgegangen, dass Arbeitsumfang und Verantwortung bei den operativ tätigen Mitliedern des Präsidialausschusses doch höher sind als im Rest des Präsidiums, allerdings ohne das bei den Mitgliedern des Präsidiums im Einzelnen überprüft zu haben.

DFB.de: Die Vertreter der Liga im Präsidialausschuss erhalten weniger Entschädigung als DFB-Vertreter. Welchen Hintergrund hat dies?

Hotze: Die Vertreter der Liga sind in den Ausschuss entsandt, in den operativen Organismus des DFB sind sie in der Form nicht eingebunden. Schatzmeister, Präsident und 1. Vizepräsident Amateure sind einfach viel stärker belastet als die Liga-Vertreter, insofern ist es hier klar gerechtfertigt, auf unterschiedliche Summen zu kommen.

DFB.de: Die Ergebnisse sind nun gefunden und präsentiert. Löst sich damit der Beratungs- und Vergütungsausschuss wieder auf?

Hotze: Wir sind bis zum Ende der Legislaturperiode gewählt und werden unsere Aufgaben selbstverständlich weiter wahrnehmen. Aber die Intensität wird sinken, die Häufigkeit der Sitzungen abnehmen.

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